Die Zierpfeffer oder Zwergpfeffer, so werden die Peperomia-Arten bei uns genannt, sind mit dem Gewürzpfeffer verwandt. Die Gattung Peperomia zählt zur Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae).
Das Verbreitungsgebiet dieser Pflanzen umfasst tropische bis subtropische Regionen in Afrika, Mittelamerika und Südamerika. Es soll mehr als 1500 Zierpfeffer-Arten geben, von einigen sind auch buntlaubige Zuchtformen zu erhalten.
Die Zierpfeffer haben sich an verschiedene Lebensräume angepasst. Es gibt sukkulente Arten, die trockene Regionen besiedeln. Einige wachsen als Epiphyten, also auf Bäumen sitzend. Oder ihre Trieben ranken an Baumstämmen nach oben.
Für die Zimmerkultur werden häufig die tropischen oder subtropischen Arten und ihre Sorten angeboten. Sie kommen zumeist mit weniger Licht aus.

Peperomien pflegen
Für die optimale Pflege von Peperomien ist es wichtig die Bedürfnisse der jeweiligen Art zu kennen. Diese Pfeffergewächse sind nämlich an unterschiedliche Lebensräume angepasst.
Grob lassen sich die Ansprüche der Arten aus subtropischen und tropischen Regionen von denen der sukkulenten Zwergpfeffer unterscheiden.
Tropische und subtropische Peperomien
Es sind zumeist Arten aus dieser Gruppe, die in Supermärkten und Gartencentern angeboten werden.
Standort & Temperatur
Diese Pflanzen eignen sich für helle bis teilsonnige Standorte mit Morgensonne, Abendsonne und Wintersonne. Sie kommen aber auch mit Halbschatten zurecht.
Sorten mit panaschierten, also grün-weißen oder grün-gelben Blättern sollten hell bis teilsonnig stehen, damit sich ihre Blätter intensiv färben können. Sie sterben im Halbschatten jedoch nicht, sondern können vergrünen.
Tropische Peperomien mögen es ganzjährig warm und sollten im Winter nicht für längere Zeit Temperaturen unter 15 °C ausgesetzt sein.
Substrat & Gießen
Gut für tropische Zwergpfeffer eignen sich torffreie Fertigmischungen für Zimmerpflanzen, Kakteen, Kräuter oder Gemüse. Sie sind durchlässig, luftig und neigen weniger zum Vernässen als Standardblumenerde. Die aber auch verwendet werden kann.
Einige Arten aus dieser Gruppe wachsen auf Bäumen sitzend oder klettern an Baumstämmen nach oben.
Wichtiger als die Erde ist das Gießverhalten. Denn trotz ihrer tropischen Herkunft, vertragen diese Zwergpfeffer keine Staunässe. Deshalb sollte der Topfballen zwischen den Wassergaben gut antrocknen dürfen.
Kurzzeitige Ballentrockenheit wird von den großblättrigen Arten besser vertragen als von den kleinblättrigen. Sollte aber kein Dauerzustand sein.
Düngen
Gedüngt werden können die tropischen Zierpfeffer von April bis September. Entweder jede 4. bis 8. Woche mit Flüssigdünger oder im Frühjahr und Sommer mit Langzeitdünger wie Stäbchen, Granulat oder Pellets.
Da fast alle Substrate vordüngt wurden, kann das Düngen im ersten Jahr nach dem Umtopfen oder Kauf der Pflanzen entfallen.
Peperomien vermehren
Peperomien lassen sich mit Stecklingen vermehren. Verwendet werden können Triebe, Blätter und bei den großen Arten auch Blattteile. Triebe bewurzeln schneller als Blätter.

Anzuchtanleitung
- Die Triebe und Blätter können mit einer Schere von der Mutterpflanze getrennt oder einfach abgebrochen werden.
- Die Vermehrung mit Stecklingen ist ganzjährig möglich.
- Zum Anwachsen ideal sind Temperaturen ab 22 °C, in der Regel bewurzeln die Stecklinge aber auch bei 17 °C, das Anwachsen dauert nur länger.
- Der Standort kann hell bis halbschattig sein, mit Morgensonne, Abendsonne und Wintersonne.
- Als Substrat eignen sich Fertigmischungen für Zimmerpflanzen, Sukkulenten und Kräuter. Anzuchtsubstrate können ebenfalls verwendet werden, sind aber nicht zwingend nötig um Peperomien zu vermehren.
- Bei den kleinblättrigen Arten ist es besser, wenn der Anzuchttopf mit einem Gefrierbeutel abgedeckt wird, um das Austrocknen der Stecklinge zu verhindern.

Peperomia Arten und Sorten
Peperomia albovittata

Peperomia albovittata stammt aus Ecuador. Im Handel sind einige Zuchtformen zu erhalten, wie die oben gezeigte grünblättrige Peperomia albovittata „Rana Verde“ oder Peperomia albovittata „Piccolo Banda“ mit braun-grün-gemusterten Blättern.

Peperomia argyreia
Die Wassermelonen-Peperomie (Peperomia argyreia) verdankt ihren Populärnamen der Musterung ihrer Blätter. Die entfernt aussehen wie Wassermelonen. Sie kann bis zu 25 Zentimeter hoch werden und stammt aus Brasilien.
Peperomia caperata
Von Peperomia caperata sind Sorten mit roten, grün-roten oder grau-metallisch-roten Blättern zu erhalten. Die Herkunft dieser Art ist nicht bekannt, sie könnte aus Brasilien stammen (Quelle).

Die Gerunzelte Peperomie oder Smaragd-Peperomie, wie Peperomia caperata gelegentlich genannt wird, zählt zu den kleinen Arten. Sie wird, je nach Sorte, zwischen 10 und 20 Zentimeter hoch und eignet sich für teilsonnige bis halbschattige Standorte.
Peperomia graveolens
Peperomia graveolens kann bis zu 25 Zentimeter hoch werden und stammt aus Ecuador, wo sie auf Felsen sitzend in küstennähe wachsen soll. Sie eignet sich für helle bis teilsonnige Standorte und mag es trockener, die Erde darf gelegentlich austrocknen.

Peperomia „Napoli Nights“
Zu Peperomia „Napoli Nights“ habe ich widersprüchliche Angaben gefunden. Je nach Quelle wird angegeben, es handle sich um eine Sorte von P. albovittata, P. caperata oder P. marmorata. Angeblich soll sie aus Bolivien stammen.

Peperomia obtusifolia
Das Verbreitungsgebiet der Fleischigen Peperomie (Peperomia obtusifolia) reicht von den USA (Florida) bis nach Südamerika (Brasilien). Sie kann bis zu 30 Zentimeter hoch werden, zusätzlich können die Blütenstände Längen von 10 Zentimetern erreichen.

Von Peperomia obtusifolia sind Sorten mit hellgrün-dunkelgrün und gelb-grün gemusterten Blättern zu erhalten.
Peperomia polybotrya
Die Raindrop-Peperomie (Peperomia polybotrya) wird größer als die meisten hier vorgestellten Arten. Ihre glänzenden Blätter können Durchmesser von bis zu 10 Zentimetern erreichen.
Eine ausführliche Pflegeanleitung für die populäre Pflanze habe ich hier zusammengestellt: Raindrop-Peperomia Pflege.
